Inklusion braucht gute Rahmenbedingungen

Elternvertreter der Stadt- und der Kreisschulpflegschaft Gütersloh trafen sich am 11.10.2017 in den Räumen der Bertelsmann Stiftung mit Raul Krauthausen um sich über Inklusion im Allgemeinen, und über Inklusion in Schulen im Speziellen sich auszutauschen.Lesen Sie HIER unseren Bericht zu dem Treffen.

Die Kreisschulpflegschaft Gütersloh möchte die Meinungsbildung fördern und begrüßt kritsche Blicke. Unser Vorstandsmitglied Werner Landwehr gibt folgende kritische Stellungnahme zur schulischen Inklusion ab- rufen Sie dazu den Kommentar hier auf.

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Die Kreisschulpflegschaft Gütersloh möchte die Meinungsbildung fördern und begrüßt kritsche Blicke. Unser Vorstandsmitglied Werner Landwehr gibt folgende kritische Stellungnahme zur schulischen Inklusion ab:

Jede (politische) Maßnahme, die in Gang gesetzt wird, muss gewährleisten, dass der Zustand nach der Änderung besser ist als er vor der Änderung war. Im vorliegenden Fall muss es also den Menschen mit Handicap mit der Inklusion besser gehen als ohne. Ich kann mich des Verdachts nicht erwehren, dass das Ganze als ein Sparmodell angelegt wurde. Zum Sparen kam die UN-Konvention einigen in der Politik offenbar gerade recht. Das Projekt Inklusion wurde angegangen, indem zunächst Förderschulen zwangsgeschlossen werden sollten und oft auch schon geschlossen wurden, die von weniger als 144 Kindern besucht wurden, also basierend auf einer vollkommen willkürlich gewählten Zahl. Die betroffenen Kinder wurden nun „mal eben“ in einer Regelschule eingeschult. Damit war das Thema für die Politik anscheinend erledigt. Schüler, denen sich bisher qualifiziertes Personal ganztägig widmen konnte, bekamen nun lediglich 1 x pro Woche für max. drei Stunden Besuch von geschultem Fachpersonal. Kinder wurden zum Zeitpunkt der Einschulung per Ideologie für gesund erklärt, weil die Feststellung z. B. einer Lernbehinderung angeblich eine Stigmatisierung bedeutete. Das Böse daran ist, dass diese Kinder somit auch den Anspruch auf einen Sonderpädagogen verlieren. Für Sparfüchse eine Win-win-Situation. Gutachten, die ermittelt hatten, eine gelingende Inklusion würde wegen der notwendigen baulichen sowie personellen Ausstattung mindestens das Doppelte der bisherigen Situation (mit Förderschulen) kosten, wurden offensichtlich ignoriert. Aktuelle Bilanz: Behinderten, also den Schwächsten in unserer Gesellschaft, wird zugemutet, eine Stunde oder mehr per Bus durch die Gegend transportiert zu werden, um weitere Kinder „einzusammeln“ und in die nächste, verbliebene Förderschule gebracht zu werden. Lernbehinderte werden Tag für Tag ohne hinreichende Betreuung der Frustration anheim gestellt. Unter dem Deckmantel der Menschenfreundlichkeit wird Schülerinnen und Schüler zusätzlich Schaden zugefügt. Unser Grundgesetz beginnt aus gutem Grund mit den Worten „Die Würde des Menschen ist unantastbar“. Diese Maxime sollte das Mindeste sein, das beim Umgang mit unseren behinderten Mitmenschen Beachtung verdient.

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